Winter-Negroni und Grittibänz

Grittibänz und Winter-Negroni – was möchte man mehr am Chlousetag?

Bei meinem letzten Aufenthalt in Wien stattete ich dem Pastamara im Ritz Carlton einen Besuch ab, da es dort die besten Negronis der Stadt geben soll. Die anwesenden Mixologen waren dann auch sehr kreativ und präsentierten uns verschiedene Negroni-Variationen. Unter anderem eine mit Whisky und Kaffeebohnen, die dann ein rauchig-harmonisches Erlebnis war. Dieser Besuch und meine letzten beiden Beiträge zu Negroni und dem Winter-Whisky inspirierten mich nun, meinen eigenen, winterlichen Negroni zu kreieren. Ein guter Anlass für einen ersten Test war unser alljährliches Grittibänz-Backen. Denn was passt besser zur harten Arbeit in der Backstube als ein erfrischender Aperitivo?

Der Winter-Negroni lässt sich ganz leicht herbeizaubern: Auf je 3 Teile Camapri und roten Wermut folgen 2 Teile des Glenmorangies A Tale of Winter. Das ganze sehr gut mit Eis mischen und ein paar Minuten ziehen lassen. Voilà! Durch den Whisky erhält der Negroni eine leicht rauchige Note – quasi einen Hauch Kaminfeuer. Insgesamt wirkt diese Version etwas süsser und fruchtiger als das Original, gerundeter, weniger direkt als mit London Dry Gin. Einfach schön und entspannend. Eine noch weihnachtlichere Version ergibt sich übrigens, wenn man zusätzlich noch 1 Teil Cointreau beimischt. Aber dann wirds ordentlich adventlich und man verzichtet lieber auf die traditionelle Orangenscheibe.

Die Grittibänze mag ich am liebsten aus Zopfteig. Der Sonntagszopf von Betty Bossi eignet sich meiner Meinung nach am besten dafür. Im Vergleich zum Grittibänz-Rezept aus dem gleichen Haus hat der Zopfteig deutlich weniger Zucker. Dafür sind die Bänze am Schluss für alle Geschmäcker einsetzbar. Sie schmecken zu Käse und Bündnerfleisch genauso gut, wie in Kakao getaucht. Letzterer natürlich mit Vollmilch, Sprühsahne und einem Schuss Cointreau für die erwachsenen Kinder.

Grittibänz und Winter-Negroni sind meine neue Lieblingskombination für den 6. Dezember. Sie gehen Hand in Hand und läuten gemeinsam so richtig die Weihnachtszeit ein. Cin Cin und ä Guäte!

Artikel teilen

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Weitere Beiträge

Hitschies II

Dass ich im November leidenschaftlich positiv über die Hitschies geschrieben habe, entging auch meiner deutschen Verwandtschaft nicht. Zu Weihnachten schenkte mir mein …

Sanbitter

Ich habe bereits mehrmals über Negronis als tolle Apéros geschwärmt: Sowohl im Italienurlaub wie auch als Wintercocktail. Da der Dry January ja …

Sherry kenne ich vor allem aus Büchern: als bevorzugtes Getränk belesener Professoren fortgeschrittenen Alters, die an britischen oder amerikansichen Elite Universitäten im …

Viel zu lange war ich der Ansicht, dass bei Pasta die Qualität der Sauce ausschlaggebend sei. Die Pasta selber mache keinen grossen …

Grittibänz und Winter-Negroni – was möchte man mehr am Chlousetag? Bei meinem letzten Aufenthalt in Wien stattete ich dem Pastamara im Ritz …

Titelbild Mundart Cler & Dreggsch

Mundart Cler & Dreggsch

Gutes regionales Bier zu finden, ist nicht mehr schwierig. Im Gegenteil: Craftbiere sind in der Mitte der Konsumgesellschaft angekommen. Entsprechend bin ich …

Zu Glenmorangie habe ich eine spezielle Beziehung: Es ist die erste Distillerie, die ich je besuchte. Und auch der erste Ort, an …

Für gewöhnlich veredle ich Reste von gekochten Kartoffeln am nächsten Tag zu Bratkartoffeln oder Rösti. Doch eine Räucherforelle in meinem Kühlschrank, die …

Negroni

Als klassischer Aperitivo verstehen die meisten Italienreisenden einen Prosecco, ein Glas Pinot Grigio oder einen Aperol-Spritz. Seit 2005 vielleicht auch noch einen …

Hitschies

Die Firma Hitschies (ehemals mit dem etwas weniger glücklichen Familiennamen Hitschler) aus Köln macht die besten Reiseleckerein. Da ich jedes Jahr mehre …

Räbebeizli zum Leuestei

Jeweils zwischen Ende September und Ende Oktober betreibt die ehrenwerte Trüelerzunft zu Twann bei gutem Wetter ihr Räbebeizli zum Leustei am Rebenweg …

Neumarkter Lammsbräu Dunkel

Lammsbräu darf ich als das Bier meiner Jungend bezeichnen. In jungen Jahren, zwischen Gymi und Uni, war ich oft in der genossenschaftlichen …

Auf den zehnten Cabernet Sauvignon aus der nächsten Weinbauregion habe ich für gewöhnlich keine Lust. Chris hat bereits über Sauvignon Blanc geschrieben, …

In unserem Sommerurlaub in der Gegend um Piacenza war der Gutturnio Superiore allgegenwärtig und auch eigentlich immer die erste Wahl für guten …

Japan jenseits von Sushi dürfte das kulinarische Motto der jüngeren Vergangenheit sein, wenn es um diese fernöstliche Länderküche geht. Denn Sushi ist …

Halbmondpirat, Keller am See

Support you local winery! Ganz in diesem Motto habe ich mir vorgenommen, das Nordufer des Bielersees etwas besser kennenzulernen. Ich mag mich …

Croque Madame avec salade

Croques sind eine wunderbare Erinnerung daran, dass schnelle und günstige Verpflegung früher einmal im Bistrot stattfand. Lange vor der Industrialisierung der Lebensmittelproduktion …

Park, Cognac VSOP

Mein erster richtiger Cognac. Von meinem Schwiegervater habe ich gelernt, dass man Reisendenden bei ihrer Ankunft sofort einen Cognac anbieten sollte. Das …

Newsletter abonnieren

Mit unserem Newsletter bleibst du auf dem laufenden und wir informieren dich über neue Blogbeiträge.