Japan jenseits von Sushi dürfte das kulinarische Motto der jüngeren Vergangenheit sein, wenn es um diese fernöstliche Länderküche geht. Denn Sushi ist 80er und nach Jahrzehnten kulinarischer Aneignung überall, wo es gute Kühlgeräte gibt, verblasst sein exotischer Glanz allmählich. Stattdessen heisst das neue Buzzword Umami. Dementsprechend werden auch Kaiten und Sushi-ya vom ungezwungeneren, kneipigen Izakaya abgelöst.
Eines meiner Lieblingsgerichte aus der Breite der japanischen Küche sind die Gurkensalate. Obwohl es mit dem Nozomi in Luzern ein hochstehendes Izakaya gibt, hat mich der Sunomono im einfacheren aber auch coolerem Ooki in Zürich Wiedikon mehr überzeugt: ein Rest von Biss bei den Gurken, die milden Aromen des Sanbaizu auf Reisessig, der Seetang, der sich wunderbar in die Wässrigkeit hineinfügt und das krönende Radiesli; hier stimmt alles.
Diesen Salat gibt es in jedem guten Izakaya und man kann sich vor praktisch keinem Gericht mit ihm überessen. Besonders Freunde von Eingelegtem, seien es die mitteleuropäischen Gewürzgurken oder koreaniachsches Kimchi, werden diese so vertrauten und doch ganz anderen Geschmäcker schätzen.