Der erste Blog-Beitrag sei immer der schwierigste. Sagt man jedenfalls. Für uns war diese Magnum-Flasche Billecart-Salmon aber geradezu ideal. Denn mit ihr kann man sich viel Zeit sparen. Mag man diesen Champagner nicht, so mag man vermutlich keinen Champagner. Er steht für die Tradition von Winzerhandwerk, in der «keltern» «auswählen» und «ausgleichen» bedeutet.
Entsprechend halten sich Säure, Frucht und Laktatnoten in einem fast erschreckenden Gleichgewicht die Waage. Dabei ist das Getränk alles andere als langweilig: Es braucht jeweils genaueres «Hinschmecken» um Laktatnoten zu erspüren, die zum Beispiel bei einem Veuve-Clicquot viel dominanter sind. Ähnlich ist es mit der Perlage, die auch bei der Magnumflasche, die wir genossen haben, ausgeprägt, aber nicht penetrant ist.
Die weichen Bläschen transportieren eine gute Säure in die Nase. Es riecht herrlich nach grünem Apfel und hat etwas frühlingshaftes, das an frische Kräuterwiese erinnert. Am Gaumen verschwindet die Säure aber rasch und weisser Pfirsich breitet sich aus, mit einer Spur Exotik, vielleicht Mango. Auch leichte Röstaromen schmeckt man, so in Richtung getoastete Mandeln.
In der Zusammensetzung ist der Pinot Meunier mit 40% das Standbein und wird von Chardonnay und Pinot Noir zu gleichen Teilen begleitet. Im Ergebnis macht sich das insofern bemerkbar, als dass der Meunier die Spritzigkeit des Chardonnay bändigt. Auch was die Lagen angeht, entführt diese Cuvée sowohl an die Südhänge von Épernay als auch ins Tal der Marne und das Hügelland von Reims. Nichts für Puristen, doch das war Champagner selten.
Wir jedenfalls hoffen, damit würdig auf die Eröffnung unseres Blogs angestossen zu haben!